Donnerstag, 9. April 2015

Raumgestaltung durch Lichtdesign: Ideen aus dem Museum

Von der Lichtgestaltung in Museen und Galerien kann man viel lernen. Denn hier trifft der Besucher auf Innovationen, die einige Jahre spätere auch ins Private Eingang finden werden. Mit intelligenten LED-Technologien und Materialien werden Stimmungen entwickelt, Objekte ins rechte Licht gerückt und gleichzeitig geschützt. Lichtqualität steigert dabei die sinnliche Wahrnehmung von Raum und Kunst. Einige Beispiele sollen Ihnen als Inspiration dienen.

Raum und Kunst: inszenieren und schützen

Nicht nur in den eigenen vier Wänden ist eine abgerundete Lichtgestaltung vorteilhaft, sondern auch in der Raumgestaltung von Museen spielt sie eine wesentliche Rolle. Damit wird nicht nur eine räumliche Orientierung für Besucher ersichtlicher, Licht beeinflusst auch die Wahrnehmung von Kunstwerken sowie Installationen.

Schlechte Lichtverhältnisse können den Kunstgenuss stören, denn wenn das Licht zu sehr blendet, bilden sich vor allem auf den Gemälden der Alten Meister wegen der Lasur auf den Ölfarben Reflexionen, die direkt ins Auge des Betrachters gehen. Eine unzureichende Beleuchtung der Werke ist ebenso unvorteilhaft, deshalb müssen Museums-Architekten ein Spagat zwischen guter Sichtbarkeit und den konservatorischen Anforderungen der Kunstobjekte hinlegen.

Es ist nämlich bekannt, dass gleißendes Licht einen Qualitätseinfluss auf Kunstwerke ausübt: Vergilbung und andere Schäden können die Folgen sein. Wird die Richtlinie für die maximale Beleuchtungsstärke nicht eingehalten, so wäre es bei millionenschweren Kunstwerken ein großer Verlust für das Museum. Um die Farbigkeit der eigenen Bilder möglichst lange zu erhalten, sollten diese Beleuchtungsregeln auch für die Schätze zu Hause angewendet werden. Tipps für eine individuelle Lichtplanung gibt es hier.

Sonnenschutz durch Glas-Querlamellen

So stellt neben der künstlichen Beleuchtung, die Regulierung des Tageslichts in Museen eine weitere Schwierigkeit dar. Bei Tageslicht wird zwar die beste Farbwahrnehmung gewährleistet, aber die ungehinderte UV-Einstrahlung ist ein Grauen für sämtliche Gemälde.

Was also muss getan werden, damit eine gleichmäßige und schonende Raumausleuchtung herrscht? Architekten stützen sich dabei auf eine Kombination aus Tages- und Kunstlichtsystemen. So kann das Tageslicht dank spezieller Vorrichtungen gefiltert und gedämpft im gesamten Raum gestreut werden. Die Technik dafür wird immer ausgefeilter, denn UV-filternde Glasdecken mit beweglichen Systemen, die nur diffuses Tageslicht hindurch lassen und Sonnenlicht gezielt ausblenden, werden immer häufiger eingesetzt.

So wurde beim Bau des Frieder Burda Museums in Baden-Baden ein System gewählt, das mit fixierten Glaslamellen und steuerbaren Innenbehängen den Lichteinfall reguliert. Der entsprechende Neigungswinkel der Glasflächen sorgt für eine präzise Steuerung des weichen Tageslichts in den Innenraum. Das ist ein Trend, der allgemein für eine luftige Architektur steht.

Verschattung durch Plissee: Alte Kunst im neuen Licht

Sind zusätzliche Seitenfenster in Ausstellungsräumen vorzufinden, werden diese Glasflächen häufig verschattet. Eine zeitgemäße und vielseitige Möglichkeit stellen heutzutage Plissees dar. Nicht nur in modernen Museen wird dies genutzt, auch im Dresdner Zwinger kamen diese zum Einsatz. Barocke Architektur trifft auf modernste Innovation.

Der Vorteil von Plissees ist, dass diese individuell an jede Fensterform angepasst werden können (http://www.plisseestore24.de/details-produktvorteile.html). Und im Falle des Dresdner Zwingers sind hohe Fenster, Rundbögen und mehrfach unterteilte Fensterflächen eine kleine Herausforderung, wenn es um den Lichtschutz geht. Hinzu kommt, dass in den geschichtsträchtigen Räumen aus konservatorischen Gründen ein spezielles Raumklima herrschen muss.
 
Diesen Herausforderungen kann man mit Plissees hervorragend entgegen kommen. Die unterschiedlichen Transparenzstufen, die Verstellbarkeit, die Farbgebung und die Wahl des Materials bei Plissees – all das kann eine Bereicherung für die Raumgestaltung sein. Sichtschutz muss nämlich nicht zwingend ein Störfaktor bedeuten, sondern eine Lösung, die sich leicht in das Gesamtbild integrieren lässt. Eine Inspiration für das eigene Heim also: entsprechende Akzente im Raum setzen und damit die Stimmung heben.